DOKVILLE 2023: „Im Gespräch mit“ Monika Treut
Der diesjährige DOKVILLE Ehrengast ist Monika Treut (Hyena Films). Im Rahmen des Interview-Formats „Im Gespräch mit“, das für den 16. Juni geplant ist, werden ihr Leben und Werk intensiv ausgeleuchtet. Die Filmschaffende gilt als Vorreiterin des New Queer Cinema.
Vorreiterin des New Queer Cinema
Die promovierte Literaturwissenschaftlerin beschäftigt sich seit über drei Jahrzehnten als Regisseurin, Produzentin und Autorin mit Themen wie sexuelle Identität(en), Individualität und soziokulturellen Bewegungen, oft jenseits des Mainstreams. Sie wird dafür u. a. 2017 mit einem Special-Teddy-Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. „Monika Treut prägte nicht nur das feministische und lesbische Kino seit den Achtzigerjahren, sondern auch die deutschsprachige unabhängige Filmszene und inspirierte als Wegbereiterin des New Queer Cinema bis hinein ins US-amerikanische Indie-Kino“, so die Jury-Begründung.
1999 widmet sie den Dokumentarfilm „Gendernauts – eine Reise durch das Land der Neuen Geschlechter“ der Transgender-Szene in San Francisco. Er gilt als einer der ersten Filme über die Transbewegung. 2021 kehrt Treut zu den „Grenzgänger:innen der Geschlechteridentität“ (TAZ) zurück und zeigt, was aus ihnen geworden ist. Der Dokumentarfilm „Genderation“ feiert bei der Berlinale 2021 in der Sektion Panorama Premiere und gewinnt den Berlinale Publikumspreis.
Sozialpolitische Themen
Einen weiteren Schwerpunkt legt Monika Treut auf sozialpolitische Themen. „Kriegerin des Lichts“ (2001) schildert das Bildungsengagement der brasilianischen Menschenrechtlerin, Bildhauerin und Schriftstellerin Yvonne Bezerra de Mello. Der Dokumentarfilm zeigt die Arbeit der Organisation Projeto Uerê, die einigen der ärmsten Kinder einer Favela von Rio de Janeiro hilft. Mit „Zona Norte“ (2016) kehrt Treut 15 Jahre später noch einmal zurück und fragt nach der Entwicklung und Nachhaltigkeit des Projektes.
VVK für DOKVILLE 2023
„Im Gespräch mit …“ Monika Treut findet am zweiten Tag des Branchentreffs vom Haus des Dokumentarfilms (16. Juni 2023) statt. Das komplette DOKVILLE Programm ist auf dokville.de online. Es wird von Astrid Beyer kuratiert. Die Teilnahme ist in Präsenz im Hospitalhof Stuttgart (Büchsenstraße 33, 70174 Stuttgart) und online via Livestream möglich.