Schlachtfeld der Bilder – TikTok & Co. im Kriegsmodus
DOKVILLE, der jährliche Branchentreff vom Haus des Dokumentarfilms, lädt hochrangige Vertreter:innen der Film- und Medienbranche ein, miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Angesichts wachsender Konflikte nicht nur in der Ukraine und im Nahen Osten reflektieren die für 2024 geplanten Keynotes, Panels und Case Studies das Thema KRIEG UND DES:INFORMATION. Im Fokus stehen hochkarätige dokumentarische Langformate, aktuelle Doku-Serien sowie, im Format AngeDOKt, Schnittstellen zum Games-Bereich.
DOKVILLE findet am 20. und 21. Juni 2024 im Hospitalhof Stuttgart statt und wird für alle, die nicht vor Ort sein können, als Livestream übertragen. Zeitgleich veranstaltet der SWR sein Doku Festival (19.-21.6.24, Stuttgart). Feierlicher Abschluss beider Events ist die Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises am Abend des 21. Juni.
Das Programm finden Sie auf dokville.de/programm
Hier gibt es das ausführliche Programmheft zum Durchblättern und Download.
Eric Friedler, neuer HDF-Geschäftsführer, über DOKVILLE 2024
Jede Kriegspartei, ob in Nahost, der Ukraine, Bergkarabach oder Xinjiang, offeriert im medialen Raum ihre eigenen Narrative. Sei es, um die Aggression zu rechtfertigen, sei es, um die Verteidigung zu stärken. Es geht darum, den zivilen Durchhaltewillen zu mobilisieren, den Krieg in den Alltag zu integrieren. Gesteuerter Einsatz von Worten und Bildern gehört zum Kriegshandwerk. Das ist nicht neu, es war immer so.
Gezielte Manipulationsbomben
Heute geht es jedoch vor allem darum, die Bedeutungshoheit über Bilder zu erstreiten. Jedes Video, jedes Foto, jedes visuelle Dokument schlägt in der Öffentlichkeit wie eine Kugel ein. Ist eine gezielt gezündete Manipulationsbombe. Bilder legen Fallen, als wären und sollten alle allen ein Feind sein. In den digitalen Medien wütet ein paralleler Krieg.
Fotos oder Filmaufnahmen vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine weisen allesamt über das tatsächliche Kampfgeschehen hinaus. Die Terroristen der Hamas nutzen ganz gezielt das Videoportal TikTok, um ihre Mordtaten umzudefinieren. Verifizieren lassen sich die in Sozialen Medien verbreiteten Botschaften ohnehin nicht. Sie zielen auf Vereinnahmung und Desinformation. Glaub‘, was du siehst! Hinterfrage nicht, prüfe nicht!
Vorgetäuschte Wirklichkeiten
Eine Strategie der Überwältigung ist der Motor jedweder Propaganda, die Manipulation kritischer Meinungsbildung ihr einziges Ziel. Unkenntnis ist die Weggefährtin von Nationalismus und übersteigertem Patriotismus. Die Unmittelbarkeit von Bildern, ihre vermeintliche Authentizität, flutet die öffentliche Wahrnehmung mit vorgetäuschten Wirklichkeiten. Diese sind mehr als nur eine hybride Bedrohung. Sie greifen direkt an, unterbinden Kritik oder Distanz und zielen mit emotional aufgepeitschter Wut mitten ins Herz.
Fake News vs. echte Nachrichten
Welche Wirkungsmacht können im ungleichen Wettbewerb von Fake News und tatsächlichen News Dokumentarfilme entfalten? Ist der Mythos einer wertfreien Dokumentation endgültig ad absurdum geführt? DOKVILLE 2024 stellt notwendige Fragen, sucht nach Antworten und Einsichten.
– Eric Friedler im Dezember 2023 –
DOKVILLE 2024: Tickets kaufen
DOKVILLE 2024 findet am 20. und 21. Juni im Hospitalhof Stuttgart statt und wird als Livestream übertragen.
Das Thema des diesjährigen Branchentreffs ist KRIEG UND DES:INFORMATION.
Der VVK läuft. Early-Bird-Tickets erhalten Sie bis zum 27. Mai 2024 mit einem Rabatt von bis zu 25 Prozent.