Avantgardistisches entdecken: Das bietet DOKVILLE 2018

Zum zweiten Mal in Stuttgart und zum 14. Mal überhaupt: DOKVILLE 2018, der Branchentreff Dokumentarfilm aus dem Haus des Dokumentarfilms, bietet wieder viel Interessantes aus dem dokumentarischen Genre. Dr. Irene Klünder, Geschäftsführerin der Stuttgarter Institution, begrüßte am Donnerstag, den 28. Juni 2018, die Gäste im Kino Metropol. Sie betonte, dass sich DOKVILLE wieder wie in seiner bisherigen Geschichten immer den Novitäten des Genres widmen wird. Astrid Beyer, die Kuratorin des Branchentreffs, gab eine kurze Einleitung in das Titelthema des Treffens, dass sich in diesem Jahr ganz besonders intensiv den dokumentarischen Serienformaten widmet.

Dokumentarische Serien als Hauptthema von DOKVILLE 2018

DOKVILLE 2018: Irene Klünder im Portrait im Kinosaal Metropol (© HDF)
Irene Klünder im Kinosaal Metropol (© HDF)

»Webserien ist fast ein avantgardistisches Thema«, sagte Irene Klünder zu Begrüßung des DOKVILLE-Publikums. Aber das passe, denn »DOKVILLE entdeckt immer die Themen, die in Zukunft aktuell werden«, sagte die Geschäftsführerin des Hauses des Dokumentarfilms.

Im Anschluss begrüßte Astrid Beyer, die Kuratorin von DOKVILLE, die Gäste. Sehr glücklich sei sie, dass in diesem Jahr sehr viele Anmeldungen aus ganz Deutschland gekommen seien. Sie schlug einen thematischen Bogen von amerikanischen Doku-Serien zu deutschen Produktionen. Dem Serienthema ist DOKVILLE 2018 inhaltlich verpflichtet.

Serien hätten seit ein paar Jahren Hochkonjunktur und es sei längst nicht mehr peinlich, sie exzessiv zu konsumieren, betonte die Kuratorin des Branchentreffs. Musste man vor dem Angebot von Streamingdiensten zu einer bestimmten Zeit vor dem Fernseher sein, um der Serie zu folgen, sei dies jetzt rund um die Uhr bei einem vielfachen Angebot möglich. Binge-Watching sei zu einer Freizeitbeschäftigung geworden. Serien wie »True Detectives«, »Breaking Bad«, »House of Cards« oder »The Wire« stünden für Qualität. Sie seien gut recherchiert, gäben ihren Figuren Raum sich zu entwickeln, erlaubten es einzelne Aspekte aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und sie würden sich sozialen, politischen und kritischen Themen zuwenden.

Es seien Podcasts gewesen, die den Boom dokumentarischer Serien auslösten. Es folgten preisgekrönte US-amerikanische Dokumentarserien wie »Jinx«, »Making a Murderer«, »The Confession Tapes«, »The Keepers« oder »O.J.: Made in America«. Netflix, HBO und Amazon entdeckten das dokumentarische Format für sich und verhelfen ihm nach wie vor zu hohen Zuschauerzahlen weltweit.

DOKVILLE 2018: Moderatorin Astrid Beyer (© HDF)
Astrid Beyer bei DOKVILLE 2018 (© HDF)

Unterschiedliche Themen, verschiedene Erzählformen

Diesen seriell erzählten dokumentarischen Formaten widme sich in diesem Jahr der Branchentreff DOKVILLE. So unterschiedlich die Themen, so verschieden seien die Erzählformen. Es werde die große Bandbreite des Genres anhand ausgewählter Produktionen angesprochen, von der Serie fürs Fernsehen über Produktionen für Streamingdienste bis hin zu Webserien, die für und von einem jungen Publikum auf YouTube und Facebook produziert werden. Darüber hinaus werde es um unterschiedliche serielle Erzählmöglichkeiten gehen.