DOK.fest München vergibt erstmals Serien-Award

Das DOK.fest München 2021 vergibt am 13. Mai erstmalig den mit 2.500 Euro dotierten DOK.series Award. Dokumentarische Serienformate etablieren sich seit einiger Zeit in den Medien. Das Festival greift diesen Trend nun auf.

Seit dem 5. Mai 2021 findet das 36. Internationale Dokumentarfilmfestival München statt. Neu beim DOK.fest ist der DOK.series Award. Der mit 2.500 Euro dotierte Förderpreis reagiert auf den aktuellen Trend hin zum seriellen Erzählen im dokumentarischen Bereich. Sowohl in den kommerziellen Streamingdiensten als auch in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken bildet sich diese Entwicklung verstärkt ab. Dabei reicht die Bandbreite von eher unterhaltenden Formaten wie „Tiger King“ (Netflix) bis hin zu aktuellen und ernsten Themen wie bei „Charité intensiv“ (ARD Mediathek).

Jury wählt aus fünf starken Konzeptideen

Der Award soll einer besonders vielversprechenden Idee für eine dokumentarische Serie verliehen werden, die laut Dok.fest München „neben einem kurzen Episodenbogen am besten auch einen Ausblick auf weitere Staffeln gibt.“ Im Vorfeld musste eine umfassende Bewerbung eingereicht werden, zu der neben einer schriftlichen Synopsis auch ein visuelles Konzept, ein Regie-Statement gehören, sowie eventuell bereits vorhandene Trailer, Filmstills, Angaben zum Team sowie ein Finanzierungsplan. Außerdem konnten mögliche Projektpartner angegeben werden.

Folgende Projekte sind nominiert:

Filmstill aus
Bushaltestelle: Donau 

Benjamin Rost, Márk Szilágyi

Filmstill aus
Paper Revolution

Lauren Anders Brown, Emiliano Galgani, Federica Moretti

Filmstill aus
A Piece of Peace

Jacobo Albán, Benoit Ayraud, Carlos Zerpa

Filmstill aus
Village X

Dominik Bretsch, Simon Hufeisen, Paul Eisenach

Filmstill aus
Villages of Light

Margit Lillak, Pille Rünk

Live-Pitching vor renommierter Jury

Von allen Einreichungen für den DOK.series Award werden am 11. Mai um 14 Uhr im DOK.forum fünf Konzepte per Live-Pitching einer Jury vorgestellt. Diese besteht aus fünf renommierten Vertreter:innen der Branche. Dazu zählen Sarah Elena Schwerzmann, die beim deutsch-französischen Kultursender ARTE für den Bereich Dokumentarserien zuständig ist, und Volker Neuenhoff, der die Leitung der deutschen Amazon Originals in der Sparte Unterhaltung innehat. Des Weiteren besteht die Expert:innen-Jury aus Richard Ladkani, Laura-Sophie Nied und Petra Felber. Das Pitching ist für akkreditierte Marktplatz Gäste online zugänglich.

Preisverleihung DOK.series Award

Im Rahmen von DOK.forum, der Branchenplattform des DOK.fest Münchens, findet am 13. Mai ab 20 Uhr die Preisverleihung statt. Dabei werden die Gewinner:innen von insgesamt vier dotierten Wettbewerben mit einem Preisgeld in Gesamthöhe von 10.000 Euro verkündet. Die Veranstaltung kann via Livestream auf der DOK.fest Website mitverfolgt werden. Dafür ist eine Registrierung für die Veranstaltungen des DOK.forum @home notwendig. Diese ist für Filmschaffende kostenfrei.

Gestiftet wird der Preis von TELLUX-Film und megaherz. Beide Unternehmen produzieren Inhalte im fiktionalen sowie im nonfiktionalen Bereich. Dazu gehören auch erfolgreiche Formate wie die MDR Dokuserie „Sportskanonen“, der Doku-Mehrteiler „Unser Deutschland. Einigkeit, Recht, Freiheit“ (MDR/WDR) sowie die Filmreihe „#IchHatteCorona – Betroffene erzählen ihre Geschichte“ im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums und den Grimme-Preisträger „Denk ich an Deutschland“.

Dokuserien aus TV, Web und Mediatheken nicht mehr wegzudenken

Seit einigen Jahren überträgt sich der Erfolg klassischer fiktionaler Serienformate auf das Dokumentarische. Aus diesem Grunde fand der Branchentreff DOKVILLE im Jahr 2018 unter dem Leitmotiv „In Serie – Boom non-fiktionaler Formate“ statt.

Dabei ist eine zunehmende plattformübergreifende Verzahnung zu beobachten. Für die Fernsehausstrahlung der zehnteiligen Dokureihe „Krieg und Holocaust – Der deutsche Abgrund” wurde beispielsweise eine Social-Media-Begleitung auf dem Instagram-Kanal von ZDFinfo geschaltet. Dieselbe Social-Media-Plattform erproben aktuell SWR und BR mit dem semidokumentarischen Projekt @ichbinsophiescholl für die Vermittlung historischer Inhalte.

DOKVILLE 2021: Hauptaugenmerk auf Serien

Die diesjährige Ausgabe von DOKVILLE, initiiert vom Haus des Dokumentarfilms, findet vom 17. bis zum 19. Juni statt und setzt mit dem Titel „Doku-Serien. Experimentell. Vielfältig“ einen entsprechenden thematischen Schwerpunkt. Zu Gast beim online stattfindenden Branchentreff sind unter anderem die Entwickler:innen des für den DOK.series Award nominierten Projektes „Village X“. Dazu zählen Dominik Bretsch und Simon Hufeisen, beide Geschäftsführer & Kreativproduzenten bei Weltrecorder. Die Case Study zu diesem Projekt wird zudem moderiert von Dörthe Eickelberg. Sie ist Regisseurin und Moderatorin des Wissensmagazins X:enius und war 2018 schon bei einem Panel zur Entwicklung der Dokuserie „Chicks on Boards“ dabei. Auch Petra Felber, Leiterin der Redaktion Dokumentarfilm im Bayerischer Rundfunk sowie Jurymitglied des DOK.series Award des DOK.fest München, wird als Teilnehmerin beim Panel „Dok:Schnitt:Zukunft – faire Arbeitsbedingungen für gute Filme“ ihre Expertise einbringen.

DOKVILLE streamt live aus dem Innenstadtkino Gloria Stuttgart. Der Ticketvorverkauf für DOKVILLE 2021 läuft. Der Early Bird-Tarif gilt noch bis zum 16. Mai und beinhaltet bis zu 25 Prozent Rabatt auf den regulären Preis.

(Maggie Schnaudt)