Was
DOKVILLE ist ein vom Haus des Dokumentarfilms veranstalteter Branchentreff. Er findet seit 2005 jährlich statt und widmet sich zwei Tage lang den inhaltlichen, künstlerischen und produktionellen Herausforderungen des Dokumentarfilms.
2023 wird DOKVILLE zum zweiten Mal im Stuttgarter Hospitalhof durchgeführt und für Teilnehmende, die nicht nach Stuttgart kommen können, via Livestream übertragen. Als zentrales Thema von DOKVILLE (15. und 16.6.23) haben wir „Medien und Diversität“ gewählt.
DOKVILLE 2023. Medien und Diversität.
Nicht hinterfragte Muster und Framings, Klischeefallen, Behandlung von Mehrheiten (z. B. Bevölkerung mit migrantischen Wurzeln) als vermeintliche Minderheiten – auch dokumentarische Programme sind nicht gegen die unkritische Übernahme von Vorurteilen gefeit. Wie setzen unsere Medien die Forderung nach Diversität und Vielfalt um? Wie steht es um Diskriminierung und fehlende Repräsentation in der dokumentarischen Produktion? Der Branchentreff diskutiert den Handlungsbedarf.
Wer
Die Kuratierung des Branchentreff DOKVILLE liegt seit 2010 bei Astrid Beyer. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Amerikanistik an der Universität Tübingen und in den USA. Nach dem Abschluss des Studiums erlernte sie das Filmhandwerk bei Sony in der Filmproduktion in Köln. Weitere Stationen als Autorin und Regisseurin folgten bei Filmproduktionsfirmen im Raum Stuttgart und dem SDR. Seit 2008 ist sie für das Haus des Dokumentarfilms tätig. Zudem kuratiert Astrid Beyer im Haus des Dokumentarfilms die Meisterklassen.
Diversität beinhaltet neben Chancengleichheit auch Themenvielfalt. Im Pressekodex aus dem Jahr 2019 werden „Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde“ und „Sorgfalt“ als die beiden ersten Punkte genannt. Das sind in Zeiten, in denen Propaganda Fakten verdrängt, grundlegende Formulierungen für eine funktionierende Demokratie. Daraus leiten sich gerade für den Dokumentarfilm wichtige Fragen ab: Wie steht es um die Trennung von Haltung und Meinung, wie mit Fakten versus Aktivismus und wie viel Diskussion wird in Wokeness-Debatten zugelassen, wo beginnen Intoleranz und Zensur?
Wo
DOKVILLE 2023 tagt im zentral gelegenen Stuttgarter Hospitalhof in der Innenstadt. Vor 2016 fand der Branchentreff in Ludwigsburg statt. 2017 zogen wir um nach Stuttgart und kooperieren mit dem damals gegründeten SWR Doku Festival. Die ersten drei Jahre tagten wir im legendären Metropol, dessen Schließung (2020) die gesamte Branche zutiefst bedauert. Das Metropol war Stuttgarts Festivalkino; es fehlt allen, die mit Film zu tun haben.
Adresse des Hospitalhofs:
Büchsenstrasse 33
70174 Stuttgart
Adressangabe für Navigationsgeräte:
Heustrasse
70174 Stuttgart
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Vom Hauptbahnhof Stuttgart mit der S-Bahn,
Linien S1 – S6, Gleis 101, bis Haltestelle „Stadtmitte“,
Ausgang Büchsenstraße, Richtung Liederhalle.
Worüber
Die Themen der DOKVILLE Ausgaben im Überblick:
- 2005: Aktuelle Situation des Dokumentarfilms und neue HD-Technik
- 2006: Auf schmalem Grat – Copyright und Rechte
- 2007: Dokumentarfilm als Ereignis. Kino – Fernsehen
- 2008: Dokumentarfilm 2.0. Gefangen im Netz oder völlig neue Möglichkeiten?
- 2009: Erfolg am Medienmarkt. Der Dokumentarfilm, das Geld und die Dramaturgie
- 2010: Realität oder DokTale. Filmemacher auf Umwegen
- 2011: Dokumentarfilm der Zukunft. Zukunft des Dokumentarfilms
- 2012: Vom Dokumentarfilm leben
- 2013: Wandel des Dokumentarischen
- 2014: Grenzenlos. Neue Kooperationswege für den Dokumentarfilm
- 2015: Film + Social Media. Sprengkraft für den Dokumentarfilm
- 2016: Film, Webdoku, Game, 360° transmedial Erzählen
- 2017: Fakes, Fakten, Footage
- 2018: In Serie – Boom non-fiktionaler Formate
- 2019: Animierte Wirklichkeit – Zwischen Fakt und Fiktion
- 2020: Stimmen aus der Branche (Auswirkungen der Corona-Krise)
- 2021: Doku-Serien. Experimentell. Vielfältig.
- 2022: Dokumentarfilm. Investigativ.
- 2023: Medien und Diversität
- 2024: Krieg und Des:information