Nach zwei „Corona-Ausgaben“ die ganz oder mehrheitlich digital stattfinden mussten, setzt DOK Industry nun wieder auf eine Teilnahme in Präsenz. Die Branchenplattform vernetzt Dokumentar- und Animationsfilmschaffende vom 17. bis 21.10.22 in Leipzig.
DOK Industry Talks
Geplant sind unter anderem DOK Industry Talks zu Themen wie der Initiative „Re-Present Media“, die sich für die Förderung persönlicher Geschichten von Filmschaffenden aus unterrepräsentierten Gruppen im Bereich Dokumentarfilm und Non-Fiction-Medien einsetzt, oder zur Zusammenarbeit zwischen ukrainischen Filmschaffenden und der BBC bei „One Day In Ukraine“ von Volodymyr Tykhyy – letztes findet im Rahmen des Specials „Spotlight on: Docudays UA“ statt.
DOK Archive Market
Als neues Format stellt DOK Industry den DOK Archive Market (20.10.22) vor, bei dem deutsche und internationale Archive über ihre Bestände informieren und Beratungen anbieten. Neben dem Bundesarchiv, Getty Images und British Pathé ist auch die im Haus des Dokumentarfilms angesiedelte Landesfilmsammlung Baden-Württemberg vor Ort. Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig stellt sich auch erstmals der Berufsverband „German Researchers und Archive Producers e.V.“ vor, der zukünftig die Wahrung, Pflege und Förderung der beruflichen und wirtschaftlichen Interessen aller in Deutschland tätigen Researcher und Archive Producer voranbringen möchte. Ein Panel widmet sich dem Thema der Entkolonialisierung von Archiven, eine Case-Study der True-Crime-Produktion „Gladbeck: Das Geiseldrama“, die ausschließlich anhand von Originalaufnahmen der berüchtigten Geiselnahme erzählt.
„Animation Meets Doc“ und DOK Exchange XR Conference
Der Festivalfreitag steht im Zeichen der Animation und bietet u. a. im Rahmen von „Animation Meets Doc“ Animationskünstler:innen und Dokumentarfilmschaffenden eine Möglichkeit zum Austausch und Networking. Chancen und Herausforderungen von AnimaDOK werden regelmäßig beim Branchentreff DOKVILLE diskutiert, der jährlich vom Haus des Dokumentarfilms veranstaltet wird.
Ein weiterer Schnittpunkt: VR- und XR-Projekte, wie zuletzt „Hotel Astoria“, das bei DOKVILLE 2021 vorgestellt wurde. Der animierte Kurzfilm von Hug Films wurde mit Virtual Reality Anwendung von blendFX gekoppelt. DOK Exchange lässt Expert:innen der XR-Branche in einer Reihe von Impulsvorträgen über Bereiche wie räumliches Denken und Imagination beim Prototyping oder die emotionale Dimension beim Verschmelzen virtueller und physischer Wirklichkeit sprechen. Die DOK Exchange XR Conference rund um das interaktive and immersive Storytelling findet am 20. Oktober in hybrider Form statt.
Film Market Lounge und Preise
Neu in diesem Jahr ist die DOK Film Market Lounge im Untergeschoss des Museums der bildenden Künste Leipzig (Festivalzentrum im MdbK). Sie bietet einen Ort zur Filmsichtung mit dem eigenen Endgerät sowie für Begegnungen und Meetings in entspannter Atmosphäre.
Sechs Preise werden im Rahmen von DOK Industry verliehen, darunter der „EWA Diverse Voices Award“ für ein Projekt einer Regisseurin, das aus einem marginalisierten und in der Filmlandschaft unterrepräsentierten Blickpunkt erzählt, sowie der mit 1.500 Euro dotierte „Current Time TV Award“ für ein Projekt aus Mittel- und Osteuropa.
Ergänzende Online-Angebote
Ergänzende digitale Formate wie Livestreams, Aufzeichnungen oder die beliebten DOK Industry Podcasts (produziert in Kooperation mit „What’s Up With Docs“ und dem „Programmers of Colour Collective“) sind online zugänglich. Nach Festivalende können an zwei Tagen zusätzlich online Kontakte geknüpft werden.
Das gesamte Programm ist auf der DOK Industry Webseite zu finden.